Freitag, 11.23 Uhr. Nach der Vormittagseinheit erklärt der Ukrainer gegenüber dem B.Z.-Reporter seinen Abschied: „Es sieht so aus, als wenn ich im Sommer weg bin. Ich habe die Umzugskartons schon bestellt. In eineinhalb Monaten ziehen wir aus unserer Wohnung aus, der Mietvertrag lief eh nur bis Ende Mai.“ Die traurige Abschiedsrede.
Hintergrund: Nur mit den Champions-League-Geldern (15 Mio. Euro) könnte sich Hertha Voronin (4 Mio. Euro Ablöse, 3 Mio. Euro Gehalt) leisten. Weil aber niemand weiß, ob der Klub die Königsklasse erreicht, sind Dieter Hoeneß die Hände gebunden. Der Manager: „Wir können keine Entscheidung treffen. Derzeit ist das Paket nicht zu stemmen.“
Weiß auch Voronin. Der Stürmer zur B.Z.: „Bei Hertha hat sich bis jetzt gar nichts bewegt. Ich werde in den kommenden Tagen mit Raffa (Liverpool-Trainer Rafael Benitez, Anm. d. Red.) sprechen.“
Dabei wollte der Torjäger (11 Treffer) doch so gern in Berlin bleiben. Voronin: „Liverpool hat Hertha ein gutes Angebot gemacht, ist ihnen entgegengekommen. Es ist schade, dass es wohl nicht klappt. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Aber so ist es wohl in Zeiten der Finanzkrise. Das verstehe ich. Ich muss aber auch an mich und meine Familie denken.“
Was sagt Hoeneß zu Voronins Abschiedsrede? Der Manager: „Mir hat er davon noch nichts gesagt. Und solange das nicht der Fall ist, werde ich auch nicht reagieren. Wir sollten lieber miteinander statt übereinander reden.“
Doch der Ukrainer lobt seinen alten und neuen Arbeitgeber Liverpool in höchsten Tönen: „Es ist einer der besten Klubs in Europa. Wenn ich dort Champions League spielen könnte, wäre das ein Traum.“ Dann dieser bittere Satz von König Voronin: „Für Hertha hätte ich aber Abstriche gemacht, wäre mit dem Uefa-Cup zufrieden gewesen.“
Aber dort kann der Klub nicht so viel einnehmen, wie er für Voronin bräuchte.